Hypnosystemisches Coaching
Angenommen, Sie, als eigenständige Persönlichkeit, verstehen sich selbst als Teil eines beziehungsreichen, kommunizierenden Ganzen und als stabiles Ganzes, dessen Teile miteinander in lebendigem Austausch variabel vernetzt sind. So wenig Sie die Anzahl dieser Lebensmöglichkeiten Ihrer Person kennen, denn es können täglich, mit jeder erlebten Situation, neue dazu kommen, so vielfältig eröffnen sich Ihnen Chancen zur Veränderung. Viele davon sind vielleicht noch unbewusst. In Entspannung und in einem wohltuenden Kontext können Sie Zugang zu diesen inneren Quellen finden. Die für Sie in Ihrer jetzigen Situation besonders hilfreichen können wir gemeinsam zu einem kraftvollen Strom verbinden und in Ihren Lebensfluss integrieren.
Die Fähigkeit der menschlichen Psyche, aus Erfahrungen Erwartungen hervorzubringen und so die eigene Wahrnehmung zu gestalten, kann für den Aufbau eines guten, für Sie stimmigen Lebensgefühls genutzt werden. Dabei helfen neben Worten und Bildern auch Positionswechsel im Raum. Körperempfindungen und Emotionen geben wichtige Hinweise. Die erwünschten, gemeinsam erarbeiteten Veränderungen sind in der Coachingsituation direkt spürbar. Durch das Coaching werden sie "transportabel" und können von Ihnen in den Alltag übertragen werden.
Der hypnosystemische Ansatz ist lösungsorientiert und tiefenpsychologisch informiert. Die Ausrichtung an den Bedürfnissen, Zielen und Werten des Individuums ist dabei zentral wichtig. Typisch ist auch, dass die Methode sich vielfältig variieren lässt.
Der Begriff „hypnosystemisch“ und die damit bezeichneten Beratungsformen sind vor etwa vierzig Jahren aus der Arbeit von Dr. Gunther Schmidt hervorgegangen. Dabei verbinden sich Systemtheorie und Konstruktivismus mit Elementen der modernen, individuell ausgerichteten Hypnose nach Milton H. Erickson.
Die Systemtheorie sagt hier: "Wir sind Teil eines kommunizierenden Systems und ein System aus kommunizierenden Elementen." Konstruktivismus bedeutet in diesem Kontext: "Wir bauen unsere Vorstellung von Wirklichkeit selbst aufgrund unserer erwartungsabhängig vorgeformten Wahrnehmung." Die Erickson'sche Hypnose kann auch im wachen Zustand angewendet werden, ohne klassische Induktion. Hierbei sind Geschichten, die zu den Bedürfnissen und Zielen des einzelnen Menschen passen, hilfreich. Mit einer bestimmten Redetechnik kann auch eine tiefere Trance herbeigeführt werden.
Geschichten, die wir uns und anderen erzählen, ob aus dem Leben oder der Phantasie geboren, haben eine starke Wirkung. Ich arbeite gerne mit der wohltuenden Kraft der Worte, der inneren Bilder und der Poesie. Außerdem wende ich eine Form der Aufstellung an, die Lebensmöglichkeiten personifiziert und in den Raum imaginiert, um Veränderungen auszuprobieren und erlebbar zu machen. Hypnotische Elemente können in Form von Traumreisen in leichter Entspannungstrance mit eingeflochten werden, wenn dies erwünscht und zuvor besprochen worden ist. Auch beim gemeinsamen Entwickeln von hilfreichen Geschichten und Vorstellungen können tranceartige Zustände entstehen, ähnlich wie beim vertieften Lesen eines Buches oder Schauen eines Films. All dies sind Mittel, um bisher unbewusste Ressourcen zu wecken und das gewünschte Erleben auf den Weg zu bringen. Ein als problematisch empfundenes Thema kann auf würdigende und wertschätzende Art verändert werden. Das Unbewusste betrachte ich dabei als eine große Schatzkammer, einen Raum voller noch ungenutzter Möglichkeiten.
Das Coaching richtet sich in einem ethischen Rahmen stets nach Ihren Zielen und Bedürfnissen. Sie sind die Expertin und der Experte Ihres Lebens. Ich unterstütze Sie dabei, zu klären, in welche Richtung die Reise gehen soll, was Sie brauchen, um gut anzukommen und wie Sie den Weg gestalten können.
Fliegen lernen
Sie sehen aus wie zu groß geratene Hühnchen. Flattern aufgeregt mit ihren Stummelflügelchen. Die riesigen gelben Krallen wirken wie Clownsschuhe – zu groß bemessen, um ihren Zweck sinnvoll zu erfüllen -, wenn sie nicht so etwas seltsam Kraftvolles, beinahe Bedrohliches hätten.
Die beiden hüpfen damit von der Terrasse auf den nächsten Blumenkübel. Einer steuert die geschlossene Terrassentür an und pickt hilfesuchend oder neugierig gegen die Scheibe.
Ihre Eltern haben sie rausgeworfen aus dem zu klein gewordenen Nest hoch oben in der Kiefer. Von dort schauen sie ihnen zu, heimlich und scheinbar teilnahmslos.
Was wird aus ihnen werden? In ihrem strubbeligen, noch flaumigen Federkleid erregen sie Mitleid und Furcht zugleich. Spüren sie es?
Ahnen sie, dass sie eines Tages majestätisch über dem Garten, über dem Haus, über der Kiefer mit dem Nest schweben werden?
Können sie schon glauben, dass sie Bussarde sind?
Bettina Betz
(Weitere meiner Geschichten finden Sie hier: https://www.stefanhammel.de/blog )
Die Fotos auf meiner Website sind von
- Gisela Wolff (Lotusherz)
- bildschoen 13 (Portrait)
- Bettina Betz (Raum)